Daily Schedule
„Miteinander leben und lernen“. Unter diesem Gesichtspunkt bekommt der gelebte Alltag in unserer Einrichtung eine ganz besondere Bedeutung. Allein durch das Zusammenleben entstehen immer neue Möglichkeiten in allen Bereichen zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Dies gilt nicht nur für die kleinen, sondern in gleichem Maße auch für die großen Menschen.
Unser Tagesablauf ist bewusst so gestaltet, dass zum einen die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Kinder aufgefangen werden können und zum anderen, der Tag sozusagen einen „festen Rahmen“ erhält und den Kindern Orientierungshilfen und somit Sicherheit bietet.
Viele unserer Kinder (auch die Kinder unter 3 Jahren) verbringen fünf und mehr Stunden am Tag in der Einrichtung - im Grunde genommen den Hauptteil oder den aktivsten Teil ihres Tages. Da ist es wichtig, dass sie sich geborgen fühlen und sich mit Hilfe eines verlässlichen, klar strukturierten Tagesablaufs selbst orientieren können.
Die Bewegungsmöbel in den Räumen animieren und motivieren die Kinder zu allerlei bewegungsaktiven Spielen. Da benötigen nicht nur unsere Kleinsten Phasen des Innehaltens
und der Ruhe.
7.30 – 9.00 Uhr Gemeinsames Frühstück
Im Essraum wird ein großer Tisch gedeckt und lädt mit
einem gesunden und reichhaltigen Angebot zum gemütlichen Frühstück
ein.
Auch die Eltern nehmen gerne daran teil. Alle kommen miteinander ins
Gespräch - kleine und große Menschen . Man lernt sich besser
kennen, entdeckt vielleicht gemeinsame Interessen, kann miteinander
Pläne schmieden und sich verabreden . Die Eltern werden ins Kita-
Leben mit einbezogen und sie können ihre Kinder in aller Ruhe
verabschieden. Man beginnt den Tag in gemütlicher Runde .
So entwickelte sich das Frühstück in unserer Einrichtung im Laufe der Zeit zu einem Forum der
Kommunikation und der Essraum zu einem Ort der Begegnung. Die Kinder, die nicht
frühstücken möchten oder bereits fertig sind, können natürlich die Gruppenräume aufsuchen und
ihren vielfältigen Beschäftigungen nachgehen.
9:30 - 9:45 Uhr Morgenkreis
Die Kinder gehen nun in ihre „eigene Gruppe“ und setzen sich mit ihren
Gruppenerzieherinnen zusammen.
Nach dem Begrüßungslied haben hoffentlich alle mitbekommen, wer
alles da ist , wer krank oder im Urlaub ist, mit wem man spielen
könnte ....und, und, und...
Jedes Kind hat jetzt die Möglichkeit angehört zu werden und die
Gelegenheit zu erzählen, was ihm wichtig ist, z.B. was es erlebt hat
oder worüber es sich gefreut/ geärgert hat....alles, was es halt erzählen
möchte.
Der Morgenkreis ist gleichzeitig Planungsrunde und Infobörse
für die Kinder.
Wenn man dann noch Lust hat, kann man ja Lieder singen oder Spiele
in der großen Runde machen......alles ist möglich!
9:45 – 10:30 Uhr Freispiel
Da die Gruppen bei uns „offen“ sind, haben die Kinder die Möglichkeit
sich ihren Aufenthaltsort selbst auszuwählen , die unterschiedlichen
Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten wahrzunehmen und sich mit den
Kindern aus der anderen Gruppe zu verabreden ( - natürlich in Absprache
mit den Gruppenbetreuerinnen ).
Wir möchten, dass die Kinder aus der Sicherheit und Geborgenheit ihrer
Bezugsgruppe heraus Selbstbewusstsein und Selbständigkeit ent-
wickeln und sich sozusagen mutig in die „weite Welt“ hinauswagen.
Wir wollen ihre Neugierde wecken - sie ermutigen herauszufinden, was
es außerhalb ihrer kleinen überschaubaren Welt noch alles zu entdecken gibt.
Das „ Freispiel“ wird von uns wörtlich genommen: Die Kinder sollen die
Freiheit haben, sich mit den Dingen zu beschäftigen, die sie selbst sich
ausgedacht und ausgewählt haben.
Wir gehen davon aus, dass alle Kinder von Natur aus wissbegierig und
lernfreudig sind, wenn man ihnen die Möglichkeiten gibt, diese Fähigkeit
auszubilden und auszuleben.
Wir Erwachsene sind sozusagen die „Wegbegleiter „ des Kindes. Wir
können ihm Hilfestellung leisten, seine Ideen durch Anregungen erweitern
und verschiedene Wege oder Lösungsmodelle aufzeigen.
Natürlich haben auch die Erwachsenen Ideen, die sie einbringen wollen
und auch sollen – allerdings in Form eines „offenen Angebotes“, das heißt:
Wir stellen Materialien zur Verfügung und zeigen die damit verbundenen
Möglichkeiten zum kreativen Spielen und Lernen auf . Das Kind kann
entscheiden, ob es dieses Angebot annimmt oder nicht.
Manche Kinder benötigen mehr Anstöße als andere und nicht immer ist es
möglich alle Alterstufen in ein Angebot mit ein zu beziehen, aber unsere
Räumlichkeiten bieten vielfältige Gelegenheiten aus zu weichen oder
Alternativen an zu bieten.
Ein anregungsreiches Umfeld ist das beste „Lehrmaterial“. Das hat sich
durch die Ausstattung unserer Räume mit Bewegungsmaterialien noch
deutlicher erwiesen.
Die Raumgestaltung, das gesamte Spielmaterial , ja selbst die Spielpartner
und die Erwachsenen sind im Grunde als Anregung und Herausforderung
zu sehen.
Für alle Alterstufen , auch für die Kleinsten gibt es Möglichkeiten
sich auszuprobieren, zu erleben und zu entdecken.
Es gibt Raum für ruhiges, beschauliches Tun genauso wie Platz zum
Toben und für bewegungsintensive Spiele.
Auch der kreative Bereich bietet eine Vielfalt von Bastel- und Werk-
möglichkeiten. Hier können die Kinder ihre Phantasie entwickeln und
ausleben sowie Fingerfertigkeit und Geschicklichkeit üben.
Im Rollenspiel erarbeiten sich die Kinder ihre Vorstellung von der Welt,
können so Alltagserleben verarbeiten und lernen, ihre Umwelt zu
verstehen.
Das Freispiel bietet ein weites Feld für soziales Leben und
Lernen.
Durch die vielfältigen Bewegungsmaterialien sind die Kinder oft in der
Situation miteinander zu reden, Kompromisse zu schließen, sich zu
einigen und auch Spielideen miteinander zu verquicken.
So kommt man auch mit verschiedenen Spielpartnern in Kontakt.
Konflikte müssen ausgelebt und verarbeitet werden.
Kontakte zu Gleichaltrigen und Erwachsenen entstehen und wollen
gepflegt werden.
Gruppenprozesse werden gelebt und erfahren.
Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein entwickeln sich.
Kurz gesagt, die ganze Palette sozialen Erlebens und Lernens kann sich
während des Freispiels voll entfalten.
10.30 –10.50 Uhr Zwischenmahlzeit
Für viele Kinder, die schon sehr früh am Morgen in der Einrichtung sind,
wird die Zeit bis zum Mittagessen zu lang und sie bekommen Hunger.
Deshalb bieten wir zwischen den Hauptmahlzeiten - für den“ kleinen
Hunger“ zwischendurch – die sogenannten „Zwischenmahlzeiten“ an,
meist aus Obst, Keksen o.ä. bestehend.
Die Zwischenmahlzeiten sind auch eine wunderbare Möglichkeit,
einfach mal innezuhalten, eine Ruhepause einzulegen und einander
wieder bewusst wahrzunehmen.
Auf jeden Fall können die Kinder sich erholen und neue Kräfte für
weitere Unternehmungen tanken.
10.50-12.00 Uhr Freispiel
Was in dieser Zeit geschieht, entscheidet oft das Wetter.
Wenn es irgendwie möglich ist und die Kinder einverstanden sind,
gehen wir ins Freie – d.h. wenn wir nicht schon vorher draußen waren.
Schöne Sommertage verleben wir oftmals ganz im Freien.
Aber auch bei unbeständigem Wetter versuchen wir mit den Kindern
so oft wie möglich an die frische Luft zu gehen.
Wir finden es sehr wichtig für die Kinder, dass sie mindestens einmal am
Tag die Möglichkeit bekommen, sich im Freien, in der Natur
aufzuhalten.
Was gibt es Schöneres, als mit Gummistiefeln durch die Pfützen zu
stapfen – allerlei interessantes Kleingetier zu entdecken – mit Sand,
Steinen und Stöcken zu spielen – Wind und Wetter sozusagen hautnah
zu erleben?!
Manche unserer Kleinsten beginnen dann schon müde zu werden und
sind bereit für ein Mittagsschläfchen.
12.00-13.00Uhr Mittagessen
Auch das Mittagessen ist für uns ein wichtiger Bestandteil des Tagesablaufs
Es rundet den Morgen ab und führt alle Kinder und Erwachsenen wieder
zusammen. Man genießt gemeinsam das Essen und kann dabei gemütlich
plaudern. Aber – auch Genießen will erlernt sein! Gesunde Nahrung
allein reicht nicht aus! Nur wenn die Kinder in Ruhe und mit Wohlbehagen
diese Nahrung zu sich nehmen , kann sie auch zur seelisch-körperlichen
Gesundheit beitragen!
Wir legen großen Wert darauf, dass die Kinder möglichst früh beginnen,
mit Besteck zu essen und statt aus dem Fläschchen, aus der Tasse zu
trinken. Für einen unbeteiligten Betrachter mag das vielleicht nicht so
appetitlich aussehen, solange die Kinder sich sozusagen im „Übungs-
stadium“ befinden. Für die Kinder ist diese Phase unumgänglich. Sie bringt
die Kinder in Bezug auf Selbstständigkeit und Umwelterfahrung einen
guten und wichtigen Schritt voran!
Dann gilt es noch die Erkenntnis zu vermitteln, dass vor und nach dem
Genuss der Schweiß gesetzt ist! Die Kinder helfen also beim Gemüse-
schnippeln, Puddingrühren, Tischdecken ebenso wie beim Abräumen,
Tisch-Abwaschen und Ausfegen – in dem Alter glücklicherweise noch
noch mit einigem Vergnügen!!!
Es geht eigentlich sehr familiär zu, was ja auch im Sinne der Erfinder/innen
liegt!
Für den Rest der Kleinsten unter uns endet damit der Kita-Morgen.
Machen ihr Mittagsschläfchen und werden danach oft schon abgeholt.
Das reicht ihnen in aller Regel auch; schließlich ist so ein Kita- Tag
für sie so was wie der Arbeitstag für uns Erwachsene: anstrengend und
kräftezehrend.
13.00-14.00Uhr Mittagsruhe
Nach dem Essen sind nicht nur unsere Jüngsten, müde.
Auch die Großen brauchen eine kleine Ruhepause!
Dies ist wieder eine Zeit für Bilderbücher, Geschichten,
Fingerspiele oder aber für ein paar lockere Entspannungsübungen.
Wie in der Familie weiß ein jeder: wenn wir zuviel lärmen, können die
Kleinen nicht ruhig schlafen. Da müssen wir mal etwas leiser sein
oder - natürlich wenn wir selbst ausgeruht sind – einen Raum aufsuchen,
wo Toben niemanden stört.
(Kinder regenerieren sich bekanntlich sehr schnell !)
14:00-15:00Uhr Es geht weiter!
Oft sind einige der Kinder um diese Zeit unterwegs (Schwimmen, Turnen)
oder mit irgendwelchen Projekten beschäftigt. (Davon später mehr)
Die übrigen Kinder haben sich wieder zu neuen Spielgruppen formiert oder knüpfen an ihre
morgenliche Aktivität an.
Viele Kinder kriegen um diese Zeit ihren zweiten Energieschub und
suchen bevorzugt Örtlichkeiten auf, wo sie sich richtig austoben
können. (z.B.den Mehrzweckraum oder auch den Garten)
Nach und nach werden die ersten Kinder abgeholt.
15:00-15:30Uhr Zwischenmahlzeit
Mittlerweile ist wieder eine kleine Stärkung angesagt . Waren wir lange
im Freien, kommt es häufig vor, dass die Kinder ein ganzes Brot
verputzen!
Einmal durchatmen – und weiter geht`s!
15:30-16:30Uhr Ausklang
Meist treffen jetzt die Kinder aus allen Gruppen wieder zusammen –
entweder in einem der Gruppenräume (immer abwechselnd in den
verschiedenen Gruppen oder im Garten).
Manche Kinder behalten sich vor, unter Umständen „allein“ in
ihrer Gruppe zu bleiben, um ihr Spiel weiter verfolgen zu können.
Um diese Zeit sind die meisten Kinder bereits abgeholt und auch von den
Betreuerinnen sind die ersten schon gegangen.
Noch eine kleine Aufräumaktion und man kann den Tag ruhig und
gemächlich ausklingen lassen.